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Was du wirklich wissen musst, um inklusivere Websites zu erstellen.
Die meisten Web‑Ersteller wollen dasselbe: Websites, die großartig aussehen, schnell laden und so viele Menschen wie möglich erreichen. Doch es gibt einen Haken: Wenn eine Website nicht barrierefrei ist, wird ein großer Teil des Publikums ausgeschlossen, bevor sie sie überhaupt erleben können.
Barrierefreiheit bedeutet nicht Bürokratie, Mehraufwand oder das Abhaken von Compliance-Punkten. Es geht darum sicherzustellen, dass jeder, unabhängig von seinen Fähigkeiten, seinem Gerät oder seiner Situation, mit seinen Inhalten interagieren kann. Und weit davon entfernt, die Kreativität einzuschränken, macht Barrierefreiheit Websites oft sauberer, benutzerfreundlicher und wirkungsvoller.
Warum zögern also noch so viele Menschen?
Web-Entwickler zögern, weil Barrierefreiheit von Missverständnissen überschattet wird. Von der Befürchtung, dass es zu teuer ist, über die Sorge, dass es das Design beeinträchtigt, bis hin zu der Überzeugung, dass sich der Aufwand einfach nicht lohnt, hält Fehlinformationen die Barrierefreiheit für zu viele Web-Entwickler auf Sparflamme.
In diesem Artikel bringen wir Klarheit und entkräften 10 der größten Mythen, die Web‑Ersteller ausbremsen. Lass uns die Dinge klarstellen, damit du dich auf die Erstellung von Websites konzentrieren kannst, die inklusiv, effektiv und für alle gemacht sind.
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Mythos Nr. 1: „Barrierefreiheit betrifft nur eine kleine Gruppe von Menschen“
Die Wahrheit:
Stelle dir vor, du stehst in einem Café Schlange. Die meisten Leute scrollen auf ihren Handys – kaufen ein, lesen, sprechen vielleicht mit ChatGPT. Nun denke darüber nach: Mindestens eine Person in dieser Schlange kann die Website, die sie gerade durchsucht, wahrscheinlich nicht vollständig nutzen. Sei es, weil der Text zu klein ist, die Farben nicht kontrastreich genug sind oder die Website nicht mit ihrer assistiven Technologie kompatibel ist – sie verpassen etwas.
Und sie sind bei Weitem nicht allein. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 1,3 Milliarden Menschen weltweit (1 von 6) mit irgendeiner Form von Behinderung leben. In den USA ist es fast jeder 4. Erwachsene.
Dies umfasst visuelle, auditive, motorische und kognitive Behinderungen. Hinzu kommen Menschen mit temporären Beeinträchtigungen (ein gebrochener Arm), situativen Barrieren (Blendung auf dem Handybildschirm) oder altersbedingten Veränderungen, und Barrierefreiheit betrifft plötzlich jeden.

Fazit: Barrierefreiheit betrifft nicht nur eine „kleine Gruppe“, sie wirkt sich auf Millionen aus. Inklusives Design hilft sicherzustellen, dass eine Website von jedem und in jeder Situation genutzt werden kann.
Mythos Nr. 2: „Barrierefreiheit ist nur für Menschen mit Behinderungen“
Die Wahrheit:
Hast du schon einmal versucht, dein Handy bei hellem Sonnenlicht zu lesen und hattest Schwierigkeiten, den Bildschirm zu sehen? Oder ein Video in einem lauten Café ohne Untertitel angesehen? Vielleicht hast du versucht, ein Formular auszufüllen, aber die Schaltflächen waren so klein, dass es unmöglich schien, sie anzuklicken. Dies sind alles Beispiele für situative Barrieren bei der Barrierefreiheit, und sie betreffen jeden irgendwann, nicht nur Menschen mit dauerhaften Behinderungen.

Barrierefreiheitsfunktionen wie größerer Text, Untertitel, klare Schaltflächen oder Tastaturnavigation unterstützen nicht nur Menschen mit Behinderungen, sie machen Websites für uns alle in allen möglichen Alltagskontexten benutzerfreundlicher.
Das Fazit:
Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen. Es geht darum, Websites zu erstellen, die komfortabel, nutzbar und anpassbar für alle sind.
Mythos Nr. 3: „Barrierefreiheit ist nur für blinde Nutzer“
Die Wahrheit:
Dies ist eines der hartnäckigsten Missverständnisse. Während Screenreader für blinde Nutzer unerlässlich sind, reicht Barrierefreiheit weit über den Sehverlust hinaus.
Denken Sie an jemanden, der Schwierigkeiten beim Hören hat und versucht, ein Video ohne Untertitel anzusehen, oder an eine Person mit Arthritis, die Schwierigkeiten hat, eine winzige Schaltfläche zu treffen, oder an einen Studenten mit Legasthenie, der von dichten Absätzen überfordert ist. Barrierefreiheit betrifft alle, nicht nur Blindheit.
- Hörbehinderungen: Von leichtem Hörverlust bis zur hochgradigen Schwerhörigkeit verlassen sich Millionen auf Untertitel, Transkripte und anpassbare Mediaplayer. Ohne diese Anpassungen werden Video- und Audioinhalte völlig unbrauchbar.
- Motorische Herausforderungen: Zustände wie Zittern, Lähmungen, fehlende Gliedmaßen oder eingeschränkte Geschicklichkeit können die Verwendung einer Maus erschweren. Funktionen wie Tastaturnavigation, größere Klickziele und Sprachsteuerung sind Schritte, die Sie unternehmen können, um einen gerechteren Zugang zu schaffen.
- Kognitive und Lernunterschiede: Menschen mit Legasthenie, ADHS oder Autismus können Schwierigkeiten mit dichtem Text, inkonsistenten Layouts oder blinkenden Inhalten haben. Klare Sprache, vorhersehbare Navigation und die Möglichkeit, Bewegungen zu deaktivieren, helfen enorm.
- Sehschwächen jenseits der Blindheit: Sehschwäche und Farbenblindheit sind weitaus häufiger als totale Blindheit. Die WHO schätzt, dass 2,2 Milliarden Menschen weltweit mit Sehbehinderungen leben. Funktionen wie skalierbarer Text, anpassbarer Kontrast und natürlich Screenreader-Kompatibilität gehen auf diese Bedürfnisse ein.
Wie bereits erwähnt, kommt Barrierefreiheit auch temporären und situativen Barrieren zugute – wie einem gebrochenen Handgelenk, Müdigkeit oder dem Versuch, eine Website bei hellem Sonnenlicht zu navigieren. Mit zunehmendem Alter der Weltbevölkerung werden altersbedingte Hör-, Seh- und Mobilitätsprobleme häufiger, was barrierefreies Design noch wichtiger macht.
Das Fazit:
Barrierefreiheit ist nicht „nur für blinde Nutzer“. Es geht darum, digitale Erlebnisse zu schaffen, die das gesamte Spektrum menschlicher Bedürfnisse abdecken und sicherzustellen, dass jeder eine Website problemlos nutzen kann.
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Mythos Nr. 4: „Barrierefreiheit beeinträchtigt das Design meiner Website“
Die Wahrheit
Es hält sich hartnäckig die Überzeugung, dass barrierefreie Websites klobig, langweilig, reduziert oder einfach unattraktiv sind. Die Realität? Barrierefreiheit und schönes Design gehen Hand in Hand.
Kontrastreiche Farbpaletten bedeuten nicht hässliche Farben oder kollidierende Kombinationen – sie bedeuten lesbare und ausgefeilte Entscheidungen. Klarere Typografie verbessert Ästhetik und Lesbarkeit, und eine optimierte Navigation führt zu modernen, intuitiven Layouts. Viele preisgekrönte Websites beweisen, dass die inklusivsten Websites auch die elegantesten sind.
Wie WebAIM feststellt, weisen barrierefreie Websites oft saubereren Code und einfachere Benutzerabläufe auf, was allen Besuchern zugutekommt und sogar die Leistung verbessert.

Das Fazit
Barrierefreiheit schränkt die Kreativität nicht ein. Sie hebt sie hervor. Barrierefreie Websites sind sauberer, benutzerfreundlicher und wirkungsvoller, ohne die Designqualität zu opfern.
Mythos Nr. 5: „Barrierefreiheit ist nur für große Unternehmen oder Regierungswebsites“
Die Wahrheit
Barrierefreiheit ist eine Verantwortung für jede Website, unabhängig von ihrer Größe. Kleine Unternehmen sind nicht immun. Tatsächlich haben Klagen nach dem Americans with Disabilities Act (ADA) kleine und mittelständische Unternehmen überproportional betroffen. Laut dem Bericht 2024 von UsableNet wurden über 4.000 ADA-Klagen wegen Web-Barrierefreiheit vor US-Bundesgerichten eingereicht, wobei 77 % E-Commerce-Websites und 67 % Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 25 Mio. $ betrafen.
Jenseits des rechtlichen Risikos bedeutet die Ignorierung von Barrierefreiheit den Ausschluss potenzieller Kunden. In einem wettbewerbsintensiven Online-Markt können selbst kleine Barrieren zu Umsatzeinbußen führen.
Das Fazit
Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung für Regierungen oder Großunternehmen, sondern eine geschäftliche Notwendigkeit für jeden. Eine Website inklusiv zu gestalten, schützt rechtlich, aber noch wichtiger ist, dass es Respekt vor deinem Publikum zeigt.
Mythos Nr. 6: „Overlays oder Plugins reichen aus, um meine Website barrierefrei zu machen“
Die Wahrheit
Overlays (manchmal auch „Barrierefreiheits-Widgets“ genannt) werden oft als Sofortlösungen vermarktet. Füge eine Codezeile ein, und deine Website ist „konform“. Doch die Realität sieht ganz anders aus.
Overlays beheben keine grundlegenden Barrierefreiheitsprobleme wie fehlenden Alt-Text, schlechte Überschriftenstruktur oder unbeschriftete Formulare. Viele Nutzer berichten, dass Overlays tatsächlich mit assistiven Technologien interferieren. Und entscheidend ist: Die Verwendung eines Overlays schützt dich rechtlich nicht. Tatsächlich wurden Unternehmen verklagt, selbst nach deren Installation, weil sie ein falsches Gefühl der Konformität vermittelten.
Barrierefreiheitsexperte Adrian Roselli vergleicht das Vertrauen auf Overlays mit dem Anlegen eines Pflasters auf ein gebrochenes Bein und erklärt, dass echte Barrierefreiheit erfordert, Inklusivität in die Grundlagen von Design und Code einzubauen.
Das Fazit
Overlays sind keine Abkürzung. Echte Barrierefreiheit entsteht, wenn Inklusivität von Anfang an in Ihre Website integriert wird, nicht indem man sie nachträglich aufsetzt.
Mythos Nr. 7: „Barrierefreiheit ist zu teuer in der Umsetzung“
Die Wahrheit
Viele Kreative gehen davon aus, dass Barrierefreiheit eine enorme finanzielle Belastung ist. Doch die Kosten der Nicht-Barrierefreiheit sind weitaus höher. Eine Website nachträglich anzupassen ist teurer, als sie von Anfang an barrierefrei zu gestalten. Und die Ignorierung von Barrierefreiheit birgt Risiken für kostspielige Klagen, verlorene Kunden und verpasste SEO-Möglichkeiten.
Die gute Nachricht? Viele Verbesserungen der Barrierefreiheit, wie das Hinzufügen von Alt-Text, die Sicherstellung ausreichenden Kontrasts oder die Verwendung von semantischem HTML, sind einfach, erschwinglich oder sogar kostenlos. Zudem erzielen Organisationen, die sich auf Barrierefreiheit konzentrieren, oft langfristige Einsparungen und eine bessere Kundenbindung, indem sie Neugestaltungen vermeiden und die gesamte Benutzererfahrung verbessern.
Das Fazit
Barrierefreiheit ist keine Ausgabe, es ist eine Investition. Frühzeitig umgesetzt, ist es kosteneffizient, risikoreduzierend und umsatzsteigernd.
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Mythos Nr. 8: „Ich muss mir keine Sorgen um die Barrierefreiheit für mobile Nutzer machen“
Die Wahrheit
Da über 62 % des weltweiten Web-Traffics von mobilen Geräten stammt, ist mobile Barrierefreiheit nicht optional. Viele Menschen mit Behinderungen verlassen sich auf integrierte mobile Funktionen wie Sprachbefehle, Bildschirmvergrößerungen oder systemweite Textskalierung. Wenn Ihre Website auf Mobilgeräten nicht responsiv und barrierefrei ist, schließen Sie die Mehrheit der Nutzer aus.

Google hat auch die Mobilfreundlichkeit und Benutzerfreundlichkeit zu einem wichtigen Ranking-Faktor gemacht, was bedeutet, dass unzugängliche mobile Erlebnisse Ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen beeinträchtigen können.
Das Fazit
Barrierefreiheit muss sich auf jedes Gerät erstrecken. Eine Website, die auf Mobilgeräten nicht barrierefrei ist, ist überhaupt nicht wirklich barrierefrei.
Mythos Nr. 9: „Wenn meine Website WCAG-konform ist, ist sie vollständig barrierefrei“
Die Wahrheit
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind ein wesentlicher Maßstab, aber die alleinige Einhaltung garantiert keine Benutzerfreundlichkeit. Laut Deque können automatisierte Tests nur etwa 20-30 % der Barrierefreiheitsprobleme erkennen. Praktische Probleme, wie verwirrende Navigation oder unklare Anweisungen, treten oft erst beim Testen mit Nutzern auf, die auf assistive Technologien angewiesen sind.
Barrierefreiheit ist keine einmalige Checkliste. Es ist ein fortlaufender Prozess des Testens, der Rückmeldung und der kontinuierlichen Verbesserung.
Das Fazit
WCAG-Konformität ist eine Startlinie, nicht die Ziellinie. Echte Barrierefreiheit entsteht durch kontinuierliche Verbesserung und nutzerzentriertes Design.
Mythos Nr. 10. „Barrierefreiheit betrifft nur Text und Bilder“
Die Wahrheit
Barrierefreie Inhalte sind entscheidend, aber es geht über Worte und Bilder hinaus. Formulare, Videos, Schaltflächen und interaktive Elemente erfordern alle ein durchdachtes Design.
- Formulare benötigen klare Beschriftungen, Fehlermeldungen und eine logische Tabulatorreihenfolge
- Videos benötigen Untertitel, Transkripte und eine steuerbare Wiedergabe
- Schaltflächen und Links müssen groß genug zum Anklicken und richtig beschrieben sein
Barrierefreiheit umfasst jede Interaktion auf Ihrer Website. Wenn Nutzer kein Formular ausfüllen, kein Produkt kaufen oder Ihr Video ansehen können, sind sie ausgeschlossen.
Das Fazit
Barrierefreiheit ist ganzheitlich. Es geht darum, jedes Element einer Website nutzbar zu machen, nicht nur Text und Bilder.
Abschließende Gedanken
Barrierefreiheit ist kein abzuhakender Punkt oder eine zu überwindende rechtliche Hürde, es ist eine Denkweise. Wenn man die Mythen entlarvt, hört sich Barrierefreiheit nicht mehr wie eine Last an und beginnt, wie das auszusehen, was sie wirklich ist: eine Chance.
Eine Chance, mehr Menschen zu erreichen, die Leistung zu verbessern. Und digitale Erlebnisse zu schaffen, bei denen niemand zurückgelassen wird.
Also die Wahrheit? Barrierefreiheit ist kein Mehraufwand. Es geht darum, das Web zu dem zu machen, was es immer sein sollte: für alle.
👉 Barrierefreiheit wird klarer, wenn du sie auf deiner eigenen Website siehst. Führe einen kostenlosen Scan mit Ally von Elementor durch, um Verbesserungsmöglichkeiten aufzudecken.
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